Mehr als ein Dach über dem Kopf
Im Chancenhaus können obdachlose Menschen zur Ruhe kommen und Zukunftsperspektiven entwickeln. Mit dem neuen niederschwelligen Angebot wirkt der Fonds Soziales Wien (FSW) einer Verfestigung von Obdachlosigkeit entgegen.
Das gemeinsam mit Obdach Wien entwickelte Konzept verbindet ein vorübergehendes Wohnangebot für von Obdachlosigkeit betroffene Menschen mit professioneller Beratung und Betreuung ab dem ersten Tag. Mit dem Chancenhaus Obdach Wurlitzergasse öffnete die erste Einrichtung dieser Art im Sommer 2018 ihre Pforten. Im Herbst darauf folgte das vom Wiener Roten Kreuz betriebene Chancenhaus Hermes, ein ehemaliges Nachtquartier.
Das neue Angebot steht Frauen, Männern und Paaren rund um die Uhr offen. Sie können von der Straße direkt ins Chancenhaus kommen und werden aufgenommen. Bis zu drei Monate können sie in Ein- und Zweibettzimmer mit gemeinschaftlichen Küchen und Sanitärräumen wohnen und erhalten Betreuung. Damit können sie vom ersten Tag an Zukunftsperspektiven entwickeln.
Ein multiprofessionelles Team unterstützt bei der Abklärung von Ansprüchen auf Sozialleistungen sowie zukünftigen Wohnmöglichkeiten. Der offene Zugang ermöglicht auch Menschen ohne sozialrechtliche Ansprüche kurzfristige Unterbringung, Beratung an Ort und Stelle und bei Bedarf Unterstützung bei der Rückkehr ins Herkunftsland.
„Für uns beginnt die persönliche Betreuung obdachloser Menschen mit dem ersten Kontakt. Im Chancenhaus stehen wir ihnen in persönlichen Problemsituationen und bei der Existenzsicherung zur Seite. Wohnen und Beratung sind am selben Ort vereint – ein großer Vorteil für alle Beteiligten.“
„Chancenhäuser sind Teil der Wiener Wohnungslosenhilfe-Strategie und sollen Nachtquartiere nach und nach ablösen. Denn Obdachlosigkeit darf sich nicht verfestigen. Umso wichtiger ist, dass die Wohnperspektiven der Betroffenen vom ersten Tag an rasch geklärt werden.“
300
Plätze
wurden in zwei Chancenhäusern geschaffen.
480
Personen
nutzten 2018 das neue Angebot.